Tech-News: Self-Assembly Laboratory

09.04.2015

Ein Stuhl, der sich selbst zusammenbaut muss entweder die kafkaeske Phantasie eines unterforderten Möbeldesigners sein oder eine Entwicklung des Massachusetts Institute of Technology (MIT).

Natürlich ist letzteres zutreffend und ein Video des Ganzen kann man hier sehen:

https://vimeo.com/112761863

In dem Video sieht man sechs weiße Blöcke, die in ein Wasserbecken geworfen werden. Durch die Turbulenzen in dem Wasser werden die Blöcke solange herumgewirbelt bis sie in der richtigen Anordnung zusammenfinden und einen Minaturstuhl bilden.

An den Projekt beteiligt sind das Self-Assembly Lab des MIT, Autodesk und der Molekulrabiologe Arthur Olson. Das Self-Assembly Lab des MIT experimentiert schon eine ganze Weile mit Strukturen, die sich durch die Kraft von beispielsweise Wasser und Luft selbständig zusammensetzten.

In dem Video sieht das einfacher aus als es tatsächlich ist. Jede einzelne Variable - die Größe, das Gewicht, die Form der einzelnen Bauteile, die Kraft der Turbulenz, die Menge des Wassers usw. - haben Einfluss darauf, wie effektiv sich der Stuhl zusammensetzt.

Jeder der sechs Blöcke hat eingebaute Magneten und individuell gestaltete Verbindungspunkte, die eine Verbindung mit einem anderen Bauteil erlauben. Man kann sich das Ganze wie ein Puzzle vorstellen bei dem die Puzzleteile zwar durch die magnetische Kraft angezogen werden aber nur dort zusammenbleiben, wo die Verbindung passt. Schüttelt man einen Kasten, in dem sich alle Puzzleteile befinden, lang genug durch, hat man irgendwann ein zusammengesetztes Puzzle.

Nach diesem Prinzip funktioniert auch der sich selbst zusammensetztende Stuhl. Nur das die Strömung des Wassers das durchschütteln übernimmt. Auch wenn das Video einen anderen Eindruck vermittelt aber die wirkliche Dauer bis sich der Stuhl zuammengesetz hat beträgt 7 Stunden.

In anderen Experiementen des MIT wurden die Bauteile der Windkraft ausgesetzt.

https://vimeo.com/109708208

Das Ziel der Forschung sind Konstruktionen, die sich ohne zusätzliche Energien und ohne den Eingriff durch Personen zusammensetzen. Seien es architektonische Bauten, Katastrophenhilfe, Konstrukte im Weltraum oder der Aufbau von Mikro- und Makrostrukturen.

Quellen: Self-Assembly Laboratory MIT Architecture

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